Die über die Location verteilten und mit roten und weißen Hussen überzogenen Stehtische waren bereits gut gefüllt, als Steffen Hartung, einer von zwei Geschäftsführern der BürgschaftsBank Berlin alle Gäste willkommen hieß: „Wir fühlen uns mittlerweile wie ein geborener Partner des BPW und sind froh, dass sie alle gekommen sind. Lassen sie uns zusammen einen großartigen Abend haben und die Zeit nutzen, um zu miteinander in Kontakt zu kommen und aktiv zu netzwerken“.
Beim Blick in die gut gelaunte Menge fiel gleich zu Beginn auf, dass viele der Anwesenden farbige Punkte an ihrer Kleidung trugen. Mal waren sie rot, mal grün, mal gelb und hin und wieder trug jemand gleich mehrere Farbpunkte mit sich herum. Ein Zettel auf jedem Stehtisch klärte auf: Rot stand für Finanzen, blau für Marketing/Vertrieb, grau für Standortmanagement, gelb für Recht/Steuern, grün für Nachhaltigkeit, schwarz für Nachfolge und orange für Organisation/Personal. Auf diese Weise konnten Gründerinnen und Gründer gezielt die Expertinnen und Experten finden, die ihnen bei ihrem Anliegen weiterhelfen könnten. Ebenfalls auf den Stehtischen zu finden war das Kreuzworträtsel des Abends. Wer das richtige Lösungswort finden würde, hatte die Chance auf den Gewinn hochwertiger Kopfhörer und sicherer Fahrradschlösser.
Berliner Bier trifft kanadisches Nationalgericht
Was bei einem Kontaktabend mit lockerer Atmosphäre nicht fehlen darf, sind ansprechende Musik, leckeres Essen und schmackhafte Drinks. Die Musik kam an diesem Abend vom „DJ-Team für Berlin“ in Person von Philip Hopf und Jens Mitte. Auch kulinarisch wurde einiges geboten, wie das Bier von Brewer’s Tribute, ein junges Unternehmen aus Berlin. Dass das regional gebraute Bier Potenzial hat, erkannte vor wenigen Jahren bereits die BürgschaftsBank Berlin. „Die Jungs von Brewer’s Tribute kamen zu uns. Wir fanden die Idee und das Konzept so gut, dass wir den Weg anschließend gemeinsam gingen, um ein Bier von echten Berliner Jungs gemeinsam auf den Markt zu bringen“, so Peter Straub, zweiter Geschäftsführer der BürgschaftsBank Berlin. Mittlerweile sind die alkoholischen Kaltgetränke in über 200 Einzelhandelsfilialen in Berlin zu finden.
Dass die Bürgschaftsbank Berlin dennoch längst nicht allen Gründungsinteressierten ein Begriff ist, bewies Straub im Anschluss auf humorvolle Weise: „Wer unter 40 ist und die Bürgschaftsbank Berlin kennt, hebt bitte den Arm“, animierte er die Anwesenden. Nur wenige Arme gingen nach oben. „Dort“, so Straub wenig später, „wollen wir ansetzen. Wir wollen bei jungen Entrepreneuren bekannter werden, um großartige Ideen gemeinsam auf die Strecke zu bringen. Wir gehören zu den Guten und wollen vor allem unterstützen, ohne uns in das eigentliche Geschäft einzumischen.“
Ebenfalls gefördert wurde eine Idee von Holger Böckner, Gründer der „The Poutine Kitchen UG“, der an seinem Stand auf den ersten Blick „nur“ Pommes anbot. Tatsächlich handelte es sich dabei aber um ein ganz spezielles Gericht aus Kanada namens Poutine. „Ich lernte es auf einem Filmfestival in Kanada kennen“, erzählte er. „Es handelt sich um das Nationalgericht Kanadas und stammt ursprünglich aus der frankokanadischen Provinz Québec.“ Der kanadische Klassiker ist eine Mischung aus Pommes, einer Art Bratensoße und Käse und kam bei den Gästen des 3. Kontaktabends sehr gut an.
Ein Abend zum lockerleichten Vernetzen
Zwischen regionalem Bier, gegrillten Würstchen und stimmungsvoller Musik, verkündeten Peter Straub, Steffen Hartung und Tilo Hönisch, Referatsleiter Förderberatung der ILB, die drei Erstplatzierten des Kreuzworträtsels an diesem Abend. „Das richtige Lösungswort ist…“, rief Straub den Anwesenden zu. Die Antwort folgte prompt: „Impact“! Hartung erklärte die Wahl des Lösungswortes: „Wir wollen einen Anstoß geben, um gemeinsam etwas zu bewirken. Deshalb sind wir auch besonders stolz, dass wir auch Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Bereich der Social Economy begleiten, denen es vor allem um Social Impact geht.“
Nach der Preisübergabe folgten rege Gespräche zwischen Gründungsinteressierten und den anwesenden Expertinnen und Experten. Finanzierung, Marketing und Vertrieb, Recht und Steuern oder Nachhaltigkeit – Fragen zu all diesen Themen brannten so manchem unter den Nägeln. Sabine Weigel von der Unternehmensberatung Weigel fiel besonders auf, da sie gleich vier farbliche Punkte mit sich trug. Sie erklärte, warum: „Gründerinnen und Gründer wollen meist sehr schnell das Thema der Finanzierung angehen. Bevor man zu einer Bank geht, um einen Kredit zu erhalten, gilt es aber zu prüfen, ob die Idee überhaupt Potenzial hat, welche Märkte es gibt und wie die Umsetzung gelingen kann. Erst dann gilt es, die Finanzierung zu forcieren. Das versuche ich jungen Gründerinnen und Gründern zu vermitteln. An solch einem Abend kann man zu all diesen Themen besonders einfach ins Gespräch kommen“.
Dass es sehr leicht ist, in lockerer Atmosphäre in den Austausch zu kommen und so viele Möglichkeiten auszuloten, berichtete auch Maximilian Blendinger, einer der Gründer der Uniwearables UG, den Gewinnern der 2. Prämierung des BPW 2023: „Es macht Laune, sich mit Gleichgesinnten und Expertinnen und Experten in dieser lockeren Atmosphäre auszutauschen. Hier herrscht fast schon Festivalatmosphäre, was das Networking viel einfacher macht.“