Begrüßt wurden alle Teilnehmenden von Thilo Hönisch (ILB), Janine Korbaniak (IBB) und Madlen Dietrich (UVB). „Wir haben tolle Teams in diesem Wettbewerb, sehen tolle Konzepte und sympathische Gründerinnen und Gründer“, eröffnete Madlen Dietrich den Abend. Was alle einte: die Freude darüber, nach mehreren Online-Veranstaltungen endlich wieder bei einem Event vor Ort zu sein. Auch Gastgeberin Kerstin Jöntgen, Mitglied des Vorstandes der ILB, freute sich über das volle Haus und befand: „Gerade beim Gründen sind persönliche Kontakte und das Netzwerken wichtig. Und das macht persönlich am meisten Spaß!“ Außerdem blickte sie hoffnungsfroh in die Zukunft: „Die letzten Jahre waren nicht leicht, aber es herrscht viel Optimismus und es gibt auch viele Chancen für neue Geschäftsmodelle.“
Große Bühne für neue Konzepte
Genau eben jenen neuen Geschäftsmodellen, Ideen für Optimierungen und Innovationen wurde an diesem Abend eine Bühne geboten. „Wir sehen heute live die Top 10 aus 150 eingereichten Geschäftskonzepten“, erklärte Tilo Hönisch. „Sie zeigen, wohin es geht, es sind die Branchen von morgen.“ Damit begann der spannendste Teil des Abends: Die Pitches der Teams und ihre Chance, um die Gunst des Publikums und damit um den Publikumspreis zu wetteifern. Jedes der zehn Teams hatte 90 Sekunden Zeit, seine Ideen zu präsentieren. Dabei war die Bandbreite groß und reichte von einer vertikalen Farm mit Microgreens über eine Homestay-Plattform für Frauen und queere Menschen bis hin zu medizinischen Einmalhandschuhen mit Piktogrammen für die erste Hilfe. Angefeuert von viel Applaus und „Super!“-Rufen aus dem Publikum präsentierten die Teams ihre vielfältigen Projekte.
„Eurovision Song Contest-Feeling“ beim BPW
„Jetzt kommt ein bisschen Eurovision Song Contest-Feeling auf: Wir kommen zur Publikumsabstimmung“, eröffnete Janine Korbaniak anschließend das Voting für den Publikumspreis. Während alle Anwesenden für ihren Favoriten abstimmten, wurden Hendrik Fischer, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, und Michael Biel, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe des Landes Berlin, zu einem kurzen Talk auf die Bühne gebeten. „Brandenburg ist ein Gründerland – das wollen wir halten und verbessern“, sagte Hendrik Fischer. Ähnlich sah es Michael Biel für die Hauptstadt: „Berlin ist ein Start-up-Standort. Hut ab für die heutigen Präsentationen, es ist beeindruckend, es berührt und begeistert, was hier vorgestellt wurde.“
Wenige Minuten später stand der Sieger fest: Das Publikum hat Mealstock, ein Konzept zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung, zum Preisträger der mit 1.000 Euro dotierten Auszeichnung gewählt. „Lebensmittelverschwendung betrifft alle und dafür wollen wir eine digitale Lösung mit kreativen Rezeptvorschlägen liefern“, berichtete Mitgründer Nick Sahling. Von ihrem Erfolg waren die beiden Gründer Tim Satrya Funk und Nick Sahling vollkommen überwältigt: „Wir haben absolut nicht damit gerechnet. Tatsächlich hatten wir vor dem BPW nicht einmal einen Businessplan.“ Nun wollen sie weiter an und mit dem BPW wachsen und haben sich zum Ziel gesetzt, einen soliden Businessplan für ihr Projekt zu erstellen.
Und der Jurypreis geht an…
Mit der Verleihung des Publikumspreises war der Abend aber noch nicht vorüber, denn anschließend wurde der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis verliehen. Diesen vergab die BPW-Jury an Factor 4 Solutions, eine Idee, zu der es laut Mitgründer Stefan Petersen wie folgt kam: „Wir haben einen Optimierungsbedarf in der Kälteanlagenentwicklung gesehen und uns gefragt: Wer, wenn nicht wir und jetzt?“ So entstand ihr Konzept zur Einsparung von Betriebsenergien in Kältezentren. Als nächste Schritte stehen das weitere Teambuilding, die Endentwicklung des Produkts, die genaue Standortbestimmung und die Investorensuche an. Gefragt nach dem wichtigsten Tipp für alle Gründungsinteressierten nannte Stefan Petersen jedoch etwas anderes: „Einfach machen! Wenn ich eins gelernt habe, dann das: Mehr Mut haben!“
Weitermachen lohnt sich
Der Tenor des Abends war eindeutig: Alle Teilnehmenden können stolz auf ihre Projekte sein. Und auch, wer dieses Mal noch nicht zu den Preisträgerinnen und Preisträgern gehörte, hat noch alle Chancen. Das BPW-Jahr ist lange nicht vorbei, die zweite Phase ist schon in vollem Gange.