Female Entrepreneurship ist in der deutschen und europäischen Wirtschaftswelt längst angekommen. In Deutschland stehen immer häufiger Frauen hinter der Gründung innovativer Start-ups oder an der Spitze erfolgreicher Unternehmen. Laut dem aktuellen Deutschen Startup Monitor wuchs der Anteil an Gründerinnen, zwischen den Jahren 2019 und 2021 von 15,9 Prozent auf 17,7 Prozent an. Aber wer glaubt, Ungleichheiten sollten somit der Vergangenheit angehören, irrt sich. Denn sie sind nach wie vor Realität in der Arbeitswelt.
Wir stellen euch Gründerinnen vor, die am aktuellen Wettbewerb 2023 teilnehmen. Sie berichten von den Herausforderungen, mit denen sich Gründerinnen konfrontiert sehen & wie sie diese überwinden bzw. überwunden haben. Für diese Ausgabe hat uns das Team von "First Aid Gloves" unsere Fragen beantwortet. Sie haben bei unserer zweiten Prämierung im BPW-Jahr 2023 den Publikumspreis für sich entschieden.
Bitte stellt euch unseren Leser:innen vor. Wer seid ihr und was macht ihr?
Wir sind Anna Koppmann und Marie Radke von den First Aid Gloves.
Die First Aid Gloves sind ganz normale Einweghandschuhe die mit den Instruktionen der Ersten Hilfe bedruckt sind.
Mit unserem Vorhaben wollen wir die Zivilcourage in unserer Gesellschaft stärken und mehr Menschen dazu ermutigen Erste Hilfe zu leisten.
Bitte verratet uns mehr über euren Werdegang/Hintergrund.
Wir sind Absolventinnen des Studiengangs Produktdesign der Universität der Künste Berlin und seit April 2022 im Stipendium des CTC Berlin (gefördert von der EU und dem Berliner Senat), um die First Aid Gloves auf dem Markt zu bringen. Durch unser Studium im Fach Produktdesign haben wir beide fundierte Kenntnisse und Erfahrungen in der Gestaltung und Endproduktion von Produkten und verstehen uns darauf, lösungsorientiert zu arbeiten und ggf. Lücken zu schliessen. Wir wollen durch clevere und einfache Ideen einen wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft leisten.
Vor welchen besonderen Herausforderungen stehen Unternehmerinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen? Bzw. gibt oder gab es für euch besondere Herausforderungen als Frau in der Gründerszene?
Wir wissen das faktisch mehr Geld in Unternehmen mit männlichen Gründern investiert wird und Frauen in der Gründer:innenszene immer noch eine Minderheit sind. Das ist die größte Herausforderung.
Warum habt ihr diesen Weg für euch gewählt?
Es wird zu wenig erste Hilfe in Deutschland geleistet. Das muss sich ändern. Als Gründerinnen wollen wir ein wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft leisten.
Wie seht ihr die aktuelle Situation für Gründerinnen in Deutschland und wie schätzt ihr die Chancen in Zukunft ein – gibt es hier positive Entwicklungen?
Es braucht mehr Repräsentation von Gründerinnen, um mehr Frauen dazu zu ermutigen zu gründen. Es gibt schon gute Plattformen und Organisationen für Gründerinnen, aber es muss noch mehr Gelegenheiten geben sich mit Frauen aus der Gründerszene zu vernetzen.
In der Berichterstattung wird das Scheitern von Gründerinnen anders kommuniziert als von Gründern. Es scheint größer, wenn eine Unternehmerin in einem Projekt scheitert als wenn ein Unternehmer das tut. Das schreckt ab und entmutigt Frauen zu gründen, aus Angst zu scheitern. Auch wird in zu wenig Gründerinnen investiert, eben weil es zu wenig Gründerinnen gibt.
Vielen dank für eure Zeit und weiterhin Viel Erfolg auf eurem Weg! Habt ihr zum Schluß noch einen Tipp für „frische“ Gründerinnen?
Austausch und Kommunikation! Wir haben das Glück vielen Mentor:innen zu haben und profitieren von den Expertisen der Unternehmer und Unternehmerinnen.