Seit der Gründung im Jahr 2022 ist Kaiko, was im Japanischen „eine zufällige Begegnung (im Leben)“ bedeutet, spezialisiert auf die Herstellung von Körben und Tüchern aus Ruanda und Kambodscha. Im Kern geht es der Gründerin dabei nicht um den wirtschaftlichen Erfolg. Wichtiger ist ihr die Herkunft ihrer Produkte und die Möglichkeit, Frauen durch ihr Handeln eine Zukunft und eine neue Perspektive zu geben. „Die Idee kam, als ich 2021 nach Ruanda reiste und zufällig in den Austausch mit Kunsthandwerkerinnen kam, die traditionelle ruandische Körbe herstellen. Ich habe sofort den Gedanken gehabt, diesen Leuten eine Plattform zu bieten, indem ich ihre Erzeugnisse auf den europäischen Markt bringe“, so die gebürtige Japanerin, die ihren Lebensmittelpunkt mittlerweile in Berlin gefunden hat. Vor der Gründung war der vierfachen Mutter jedoch nicht klar, wie sie die Sache angehen sollte. „Ich war fest überzeugt von meiner Idee. Die Frage war, wie ich sie in die Tat umsetze“.
Mit dem BPW von der Idee zum Businessplan
Nach ihrem Aufenthalt in Ruanda begann sie umgehend zu recherchieren. Die für sie anfangs entscheidende Frage: Wie schreibe ich einen Businessplan, um der ersten Idee ein solides Fundament zu geben? „Um ehrlich zu sein, war es reiner Zufall, dass ich auf den BPW gestoßen bin. Und das auch noch zum genau richtigen Zeitpunkt. Dabei war unglaublich hilfreich, dass der BPW es zulässt, sich in englischer Sprache zu bewerben, was mir die Teilnahme um ein Vielfaches erleichterte. Parallel dazu habe ich eine Organisation in Berlin gefunden, die Menschen dabei hilft, ein Unternehmen zu gründen und dort direkt einen Kurs absolviert“, so Meilicke.
Die Teilnahme an der ersten Runde des BPW im Jahr 2022 half der Gründerin beim Erstellen eines Businessplans, mit dem sie am Ende sogar die Top Ten erreichte. „Die Tipps und Anleitungen, die ich bekam, waren unglaublich umfangreich“, erinnert sie sich. Bis zur eigentlichen Gründung sollte jedoch zunächst ein weiteres Jahr vergehen. „Als Mutter von vier Kindern muss ich mir meine Zeit grundsätzlich gut einteilen, weshalb alles etwas länger dauerte. Nachdem der Businessplan stand und ich auch alles Finanzielle durchkalkuliert hatte, war es im November 2022 so weit und ich gründete Kaiko“.
Die nächsten Schritte für Kaiko
Am Frauentag 2023 fand der Launch des Onlinestores von Kaiko statt. Mittelfristig geht es der Gründerin nun vor allem darum, Kaiko bekannter zu machen. Der Fokus soll dabei nicht ausschließlich auf Marketingmaßnahmen liegen, da Meilicke überzeugt ist, dass der Schlüssel zu langfristigem Erfolg in erster Linie guter Service und die gleichbleibende Qualität des Produkts ist. Dennoch strebt sie einen Media Pitch an, der alle Inhalte vereint, die Kaiko ausmachen: „Mir ist es wichtig, dass die Produkte, die ich vertreibe aus nachhaltiger Herstellung kommen und die Frauen, die sie produzieren, sichtbarer werden. Ich pflege eine direkte und faire Partnerschaft mit den Menschen vor Ort und weiß, wer es gemacht hat, wie die Frauen vor Ort leben und welche Rolle die Kultur und die Geschichte Ruandas dabei spielen. Gleiches gilt für die Kunsthandwerkerinnen aus Kambodscha“.
Gründen? Mach es einfach!
Aktuell werden alle Produkte von Kaiko ausschließlich in Ruanda und Kambodscha hergestellt. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass weitere Länder hinzukommen. „Das Ziel von Kaiko ist es, zur Entwicklung der Länder beizutragen und den Frauen, die für die Produktion vor Ort verantwortlich sind, neue Perspektiven zu geben. Es ist klar, dass nicht jeder die gleichen Möglichkeiten hat. Was das Gründen eines eigenen Unternehmens betrifft, kann ich allen Frauen, die es wollen, sich aber nicht trauen, mit aller Entschlossenheit sagen: „Macht es einfach. Wenn ihr euch unsicher fühlt, recherchiert, wer euch helfen kann. Es ist auf jeden Fall möglich“.